Steinsdorf wurde am 04. Oktober 1209 das erste mal urkundlich (Ausstattungsurkunde des Kloster Mildenfurth) unter dem Namen Stenszdorff erwähnt. Dieser Name leitet sich von dem altslavischen Begriff „stene“ ab was soviel bedeutet wie „junger Hund“. Steinsdorf war demnach wohl eine Siedlung der Hundezüchter für die herrschaftlichen Jagdhunde. In der Ausstattungsurkunde wurden damals als Bewohner vier Pächter gennant. Daraus läßt sich schließen das die Siedlung schon länger vorher existiert hat.
Im Jahre 1320 wurde Steinsdorf abermals in einer Urkunde erwähnt. In dieser Urkunde bestätigte Heinrich, der Vogt zu Weida, dem Nonnenkloster zu Weida die Ausstattung des Altars in der Peterskirche mit den Zinsen aus Steinsdorf, Staitz, Großbocka und der Münze zu Weida.
Das alte Gutshaus 1922
Die dritte für Steinsdorf wesentliche Urkunde wurde am 21. November 1367 ausgestellt. Hier wird von einem „Cunrad von Stensdorf“ gesprochen welcher als Ritter von Heinrich Vogt von Weida benannt wurde und welcher im Besitz des Rittergutes war. Seit damals und über die folgenden Jahrhunderte hinweg blieb der Geschlechtername „von Steinsdorf“ erhalten. Erst im Jahre 1715 kam der letzte des Geschlechts, ein „Adam Antony von Steinsdorf“ ums Leben.
Wappen des Geschlechts „von Steinsdorf“
Eine Schwester des letzten Gutsbesitzers, Dorothea Elisabeth von Steinsdorf, war damals mit Georg Wilhelm von Müffling verheiratet. 1716 wird der Lehensbesitz an diesen Georg Wilhelm von Müffeling übertragen. Sein Sohn Heinrich Conrad erhält die Belehnung mit dem Gute im Jahre 1723. 1738 verkauft man das Gut an Baron von Bardeleben der aber bereits nach einigen Jahren Konkurs ist. Im Jahre 1750 wird das Gut von Johann August Ernst Baron von Bardeleben gekauft. 1824 geht das Gut in den Besitz von Hauptmann Hans Carl von Görschen über. Ab 1886 gehörte das Gut durch eine Heirat der Familie Wagner. Letzter Besitzer war ab 1942 Jürgen Wagner welcher heut in Hamburg lebt. Dieser Besitz endete mit der Enteignung im Rahmen der Bodenreform.
Gasthaus von 1910, Heute Gemeindesaal
Gräfenbrück
Die ersten urkundlichen Erwähnungen findet man im Jahre 1335 als „Grevenbrucke“, dann im Jahre 1355 in Form von „Grevenbrücke“. Namensforscher vertreten die Ansicht, daß hierbei das Wort „Brücke“ in der älteren Bedeutung für Knüppeldamm zu sehen wäre, während der Begriff „Gräfe“ von einer Art von Hainbuche abzuleiten sei. Im Jahre 1445 gibt es in Gräfenbrück schon 10 Bauernhöfe, ein Vorwerk des Amtes Weida und einen Schafhof. Im Jahre 1756 kommt es durch einen Blitzeinschlag zu einem Großbrand. Sieben der zehn Höfe werden Opfer der Flammen. 1879 zählt man in Gräfenbrück 14 Häuser und 102 Einwohner. Im Herbst 1914 erfolgt der Anschluß an die Elektrizität. 1950 erfolgt die Eingemeindung nach Steinsdorf.
Alte Gastwirtschaft in Gräfenbrück
Loitsch
Loitsch wurde im Jahre 1340 erstmals unter dem Namen Lotzsch urkundlich erwähnt. 1356 wird es unter dem Namen Loscicz genannt. Der Ortsname soll von der altsorbischen Bezeichnung „Lovic“, d.h. „Sitz des Lovik (Jäger)“ abgeleitet sein. Loitsch war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts immer ein kleines Dorf mit wenigen aber großen Bauernhöfen. Die Erschließung der Eisenbahnstrecke Weida-Mehlteuer und dem Bau und der Erweiterung des Bahnhofes in den zwanziger Jahren im 20. Jahrhundert brachte Loitsch hohen und lebhaften Personen- und Transportverkehr. Die sich aus mehreren kleinen Steinbrüchen entwickelnde Grünsteinindustrie brachte zusätzliches Leben und oftmals Lärm nach Loitsch. Schon Ende des 19. Jahrhunderts war in Loitsch ein Kurbetrieb enstanden. Die schöne Landschaft am Zusammenfluss von Leuba und Weida und die herrlichen Wälder ringsum boten hervorragende Erholungsmöglichkeiten.
Arbeit im Steinbruch 1904
Schüptitz
Schüptitz wurde urkundlich erstmals erwähnt im Jahre 1331, dann wieder im Jhre 1349 und abermals 1356 damals immer unter dem Name „Schuptytz“. Der Ortsname soll aus einem sogenannten Necknamen entstanden sein. Im Altsorbischen leitete man „Skupotici“ von „Skupota“ ab, was eigentlich Geizhals bedeutete. Schüptiz wurde als reines Runddorf angelegt und durch spätere Anbauten erweitert. Bekannt ist die Kirche im Dorf, eine sogenannte Wehrkirche mit romanischem Chorum und halbkreisförmiger Apsis. Bis 1528 war der Ort Teil von Döhlen und ging dann an Steinsdorf über. Über Jahrhunderte hinweg lebten die Bauern von Schüptitz unter dem Zwang von Lehenspflichten und Zinszahlungen, besonders an das Rittergut zu Steinsdorf.
Wehrkirche in Schüptitz 1910
Ausführlichere Informationen können in den aufwendig erarbeiteten Ortschroniken von Herbert Hegen nachgelesen werden. Diese sind im Ortsteil-Büro Steinsdorf erhältlich.